„Mass Effect“ ist ein Sci-Fi Rollenspiel. Aber man kann es nicht mit klassischen Rollenspielen a la „Diablo“ oder „World of Warcraft“ vergleichen. Es sind nämlich wieder die Jungs von „Bioware“ die Mut zu Innovation haben und ein Rollenspiel erschaffen das eher an einen Ego-Shooter erinnert. Schon „Jade Empire“ war mehr ein Beat m Up/Actionadventure mit Rollenspiel anleihen. Hier ist aber doch wieder mehr Rollenspiel. Es sind aber kein Nahkampfwaffen vorhanden. Hier wird nur geschossen. Aber die Charakterwerte spielen eine große Rolle dabei, ob ihr trifft oder daneben schießt. Außerdem kann man eine Kraft erlernen die man im Spiel Biotik nennt (vergleichbar mit „der Macht“ aus „Star Wars“).
Es geht wieder um eine Bedrohung die aufgehalten werden muss, da es sonst das ganze Universum vernichtet. Ausgerechnet die Menschen, welche als neue Nachbarn die sich erst beweisen müssen, von den anderen Rassen angesehen werden, schicken Captain Shepherd (also den Spieler) um die Katastrophe zu verhindern.
Wo fange ich wohl am besten an bei dem Spiel auf den ich schon soooo lange gewartet habe und nun mit gemischten Gefühlen gegenüberstehe?? Ich weiß es nicht. Am besten bei den Entwicklern „Bioware“.
„Bioware“ kann man als Rollenspiel Experten bezeichnen. Sie sind großartige Geschichtenerzähler und ich kenne kein schlechtes Spiel von denen. Aber…
Entwickler von so großen Spiele wie „Baldurs Gate“ (PC), „Star Wars: Knights oft the old Republic“ (XBOX, PC) und „Jade Empire“ (XBOX, PC), um nur ein paar zu erwähnen, sollten irgendwann aus ihren Fehlern lernen und diese nicht immer wieder wiederholen. Wie kann ein so ehrgeiziges Projekt wie „Mass Effect“ an Krankheiten leiden die man nur kleineren Spielentwicklern, bei ihrem Erstling Werk, verzeihen kann.
Da wären erstmal die viel zu sterilen Areale, egal ob Innen,- oder Außenlevels es fehlt an Detail. Hier kann man aber immer noch damit gegenargumentieren, dass es ein Sci-Fi Game ist und es dort halt so Steril ist.
Na gut, warum aber laden die Texturen so spät nach. Mitten in den Cut-Scenes (die in Spielegrafik mit dem selbst erstellten Charakter wiedergegeben werden) sieht man wie nach und nach die Texturen von z.B. Rüstungen und Wänden nachgeladen werden und langsam gestallt annehmen. Sehr schade. Da die Grafik ja eigentlich an sich sehr gut gelungen ist. Die Gesichtstexturen sind vom Feinsten und die Gespräche laufen alle Lippensynchron (was ich fantastisch finde und eigentlich bei keinem anderen Spiel mehr vermissen möchte).
Ok, das kann ich ja noch alles als Schönheitsfehler durchgehen lassen. Aber…
Wie können so Erfahrenen Entwickler (wenn es auch noch deren Spezialgebiet [Rollenspiele] ist), Balancing Fehler machen. Zum einen wird der Held (also der Spieler) viel zu schnell zu stark. Außerdem sind Biotik Fähigkeiten schon fast sinnlos, wenn nicht sogar nachteilhaft. Da man mit Waffengewalt viel schneller und effizienter vorankommt. Die Nebencharaktere sind wie die aus Steven Seagal Filmen. Völlig ohne eigenen Charakter und vollkommen austauschbar (obwohl die Entwickler versucht haben aus ihnen eine Persönlichkeit zumachen). Bei den Kämpfen sind die auch nicht unbedingt eine große Hilfe. Diese Fehler kann ich denen nicht so leicht verzeihen da die auch schon bei älteren Spielen von „Bioware“ vorkommen. Aber…
Dafür hat man mit „Mass Effect“ ein gigantisches Abenteuer im Star Wars Stil. Mit vielen Planeten die man bereisen kann (auch ohne Story Zusammenhang) und unmengen von Quests. Die Story ist mal wieder sehr gelungen und sehr gut erzählt. Die Gespräche sind alle vertont und machen dank guten Sprechern viel Laune. Charackterentwicklung sieht zwar simple aus ist aber schon angemessen für so ein Spiel. Die Menüs sind schon etwas verwirrend aber wenn man sich einmal zurechtgefunden hat läuft alles wie geschmiert.
Also auch hier wieder ein sehr gutes Spiel, aber leider mit kleinen Schönheitsfehlern und Balancingproblemen.
Kann ich trotzdem Fans von Sci-Fi und Rollenspielen empfehlen, da es mit dem Umfang und der Story, so gut wie alles wieder Wett macht.
Leider nur 8/10
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